Nachruf Worku Zerai

Datum: 29.01.2024

Am 11. Januar 2024 ist unsere eritreische Projektkoordinatorin Worku Zerai nach kurzer s...

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Einsatz der Kinderneurochirurgie

Datum: 30.11.2023

Zum ersten Mal nach der langen Coronapause reiste unsere Kinderneurochirurgin im Novembe...

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Klinik für Brandverletzte 2024

Datum: 17.11.2023

Zweimal in diesem Jahr war das „Burn-Team“, bestehend aus Plastischen Chirurgen, OP-...

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Seit 2002 existiert in der Hauptstadt Asmara unser internationales Operationszentrum für Kinder, das IOCCA. Konzipiert wurde es von Dr. Andreas Urban, dem ehemaligen Direktor des Deutschen Kinder-Herzzentrums in Sankt Augustin. Das IOCCA von ARCHEMED ist heute Ort aller kinderchirurgischer Aktivitäten in Eritrea einschließlich der Chirurgie des Herzens.

Angeborene Herzfehler sind weltweit die häufigsten organischen Fehlbildungen des Kindes. Ein Prozent aller Neugeborenen ist davon betroffen. Ohne Behandlung sterben 70 von 100 dieser Kinder in den ersten drei Lebensjahren. Die anderen 30 sterben später, an den Folgen ihrer Herzkrankheit. Dann kommt der Tod erst nach langem Siechtum. In Eritrea gibt es keine Herzchirurgie, hier sterben alle betroffenen Kinder.

Wir haben dies geändert: Unter dem Schirm von ARCHEMED und der Kooperation mit den italienischen Vereinen "Un Coure un Mondo" und "Un Coure di Bimbo" operieren herzchirurgische Teams aus Italien die angeborenen und erworbenen Herzfehler eritreischer Kinder; bis zu 100 solcher Kinder pro Jahr. Die herzchirurgische Behandlung wird kostenfrei angeboten. Die Erfolgsrate von über 98 % kann sich messen mit denen der besten Herzzentren – weltweit.

In die herzchirurgischen Abläufe eingebunden ist eritreisches Fachpersonal, ausgebildet von uns in Herzdiagnostik, Operationstechnik sowie Intensivpflege. Wenn die Kinder nach der Herz-OP auf der Intensivstation aufwachen, sitzt ihre Mutter am Bett. Sie wacht über das gesund gewordene Kind. Als größter Schmerz gilt der Hunger; er wird von ihr gestillt, meist bereits wenige Stunden nach der OP.

Projektleitung: Dr. Giovanni Stellin, Padua (I)
                        Dr. Bruno Murzi, Massa (I)

 

Medizinisch humanitäre Hilfe
für Kinder in Not

Seit Vereinsgründung 2010 engagiert sich ARCHEMED in dem kleinen Land am Roten Meer. Eritrea gehört seit 1994 zu den sog. Least Developed Countries (LDC), ein von den Vereinten Nationen definierter sozialökonomischer Status, der die 48 am wenigsten entwickelten Länder beschreibt („Vierte Welt“).

Nach 30 Jahren Befreiungskrieg von Äthiopien ist das Land innerlich ausgeblutet. Ein weiterer Krieg mit Äthiopien 1998-2000 und eine mehrjährige Dürrekatastrophe danach haben dem Land erneut sehr geschadet. Es herrscht Mangel an materiellen und humanen Ressourcen. Mangel kennzeichnet auch das eritreische Gesundheitswesen: Es gibt zu wenig Ärzte (< 1 Arzt pro 10.000 Einwohner), Schwestern und Hebammen. Frühgeborene und erkrankte Neugeborene hatten früher kaum eine Überlebenschance.

Vor unserem Einsatz gab es keine medizinische Versorgung für Frühgeborene und kranke Säuglinge und keine Kinderchirurgie. Kinder mit angeborenen Herzfehlern starben unerkannt und unbehandelt. Allerdings: Impfprogramme, Verbot der genitalen Beschneidung von Mädchen, Bekämpfung der HIV-Infektionen und nicht zuletzt die Senkung der Mütter- und Kindersterblichkeit im Sinne der Millenniumsziele der Vereinten Nationen sind in Eritrea erfolgreich und vorbildlich für ganz Afrika.