Dr. Peter Schwidtal bleibt Vorsitzender des Vereins „ARCHEMED – Ärzte für Kinder in Not“, Anne Rieden seine Stellvertreterin. Rainer Norbisrath verabschiedete sich als Schatzmeister. „Ich trete in große Fußstapfen“, sagte sein Nachfolger, der ehemalige Werler Sparkassenchef Jochen Gerenkamp. Beisitzer sind weiterhin Elisabeth Fuchs-Brüninghoff, Professor Dr. Wolfgang Holzgreve, Christoph Schräder und Stefan Osterhage.
 
In Kürze komplett eingerichtet ist die neue Geschäftsstelle des Vereins: an der Hauptstraße 15 in Körbecke laufen künftig alle projektbezogenen sowie buchhalterischen Aufgaben des Vereins bei Geschäftsführerin Cordula Hölting und Steuerfachangestellter Sigrun Wäsch zusammen.

Was lief außerdem gut im letzten Jahr? Schwidtal: „Unseren kleinen Patienten können wir in sieben unterschiedlichen Disziplinen helfen. Etwa 500 Operationen haben wir so im Internationalen OP-Zentrum für Kinder in Asmara durchgeführt und intensivmedizinisch nachversorgt. Frühgeburten, kranke Säuglinge können wir in unseren fünf Geburtsstationen sicher behandeln – das wird von den Menschen mehr und mehr angenommen, und die Menschen sind dankbar für diese Möglichkeiten. Wir haben den Kampf gegen den Krebs begonnen: bei zwei Formen der kindlichen Krebserkrankungen haben wir schon bald gute Therapiemöglichkeiten. Wir haben ein Projekt für Sozialpädiatrie gestartet, wir unterstützen damit Eltern und Betreuer geistig behinderter Kinder, wir können erfolgreich Behandlungen des sogenannten Klumpfußes durchführen – die Menschen in Möhnesee haben uns da über die Kalenderaktion der Körbecker Kaufleute wunderbar unterstützt.“

Auch dieses Thema bleibt wichtig: „Die Beschneidung der Mädchen muss ein Ende haben. Wir haben im vergangenen Jahr ein großes Projekt in Zusammenarbeit mit der EU beendet und starten jetzt neu in einem anderen Landesteil“, berichten Projektleiterin Anne Rieden und Geschäftsführerin Cordula Hölting im Gespräch mit dem Anzeiger. „In workshops gemeinsam mit den Männern klären wir über die Risiken und z. T. lebenslangen medizinischen und sozialen Folgen für die Frauen auf – es bleibt eine Daueraufgabe. Wir sehen aber, dass es langsam Erfolge gibt.“
 
Das nächste Projekt, das zum Abschluss kommen soll, ist der Neubau der  Mutter-Kind-Klinik in Keren: alle Sanitär- und Elektroarbeiten sind abgeschlossen, Fußböden und Inneneinrichtung sowie die Installation eines Notstromaggregats erfolgen noch in diesem Jahr. „Im nächsten Frühjahr wollen wir fertig sein mit diesem Bau“, so blickte Peter Schwidtal in die Zukunft.

„Jeder Euro hilft“, das sagt nicht nur Dr. Peter Schwidtal. „Unsere Vision für Eritrea bleibt: Wir wollen durch eine flächendeckende medizinische Versorgung von Kindern in Eritrea deren Überleben sichern.“ Was ihn antreibe? „Nicht jeder Mensch hat das Glück, in einem so reichen Land wie Deutschland geboren zu werden. Dieses unverdiente Glück ist meinen Kollegen und mir und allen Helfern bei ARCHEMED eine Verpflichtung, zu handeln.“