FGM Weibliche Genitalbeschneidung Seit 2015 setzt sich ARCHEMED gegen die Praxis der weiblichen Genitalbeschneidung Female Genital Mutilation kurz FGM in Eritrea ein Nach erfolgreicher Beendigung eines durch die EU geförderten Projekts und dank einiger engagierter Spender können wir diese wichtige Aufklärungs arbeit heute in der Dorfregion um Doroq nahe Keren fortsetzen FGM umfasst alle nicht medizinisch indizierten Eingriffe bei denen ein Teil der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane manchmal sogar das gesamte äußere Genitale entfernt wird Es wird meist bei Säuglingen Kleinkindern oder jungen Mädchen vor der Pubertät durchgeführt und ist eine verstüm melnde Operation mit vielfältigen medizinischen psychischen und sozialen Folgen Neben akuten und langfristigen Komplikationen u a Infektionen Abszesse Fisteln Harnwegsinfekte Menstruations störungen stellt die Verengung des Scheidenaus gangs ein Geburtshindernis dar und führt nicht selten zu Behinderungen des Neugeborenen Seit April 2007 ist FGM in Eritrea per Gesetz verboten Dennoch kommt es aufgrund der tiefen kulturellen Verwurzelung vor allem in den ländlichen Gebieten immer wieder zu diesen Prak tiken Unsere Hilfe setzt bei nachhaltig wirksamer Aufklärung an Anne Rieden und Antje Thomas unterstützen die eritreische Projektpartnerin darin die Bevölkerung in Form von Workshops über die langfristigen Risiken und Folgen von FGM zu informieren Der Fokus wird hier auf die zukünftige Elterngeneration gelegt v a die Männer die von der Grausamkeit der Eingriffe oft nichts ahnen werden in die Kampagne mit einbezogen in der Hoffnung diese Praktiken für ihre Töchter abzuleh nen Ein 30 minütiges Filmdokument welches eine Beschneidung schonungslos und in vollem Umfang zeigt wird in ganzjährig stattfindenden Aufklärungs veranstaltungen gezeigt und sorgt immer wieder für Schockmomente da niemandem wirklich klar ist was bei einer Beschneidung tatsächlich geschieht Alle Verantwortlichen eines Dorfes Verwalter Gesundheitsbeamte Religionsvertreter werden zu den Veranstaltungen eingeladen um durch diese Multiplikatoren eine möglichst breite und nachhaltige Wirkung zu erzielen Den in einer Dorfgemeinschaft anerkannten Beschneiderinnen werden außerdem alternative Wege aufgezeigt ihren Lebensunterhalt zu verdienen 2018 reisten unsere Projektleiterinnen zweimal nach Doroq um sich vom Erfolg des Projektes zu überzeugen Insgesamt 500 Menschen wurden in je zwei Workshops Film und Aufklärung zu diesem wichtigen Thema erreicht 5 AUSZÜGE AUS UNSERER PROJEKTARBEIT 12 ARCHEMED 2018

Vorschau ARCHEMED – Ärzte für Kinder in Not e.V. - Jahresbericht 2018 Seite 12
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