Liebe Leserinnen lieber Leser Das Jahr 2020 beginnt mit keinen guten Nachrichten Corona kommt in Deutschland an Am 27 Januar wird der erste Corona Fall gemeldet Drei Tage später ruft die WHO den internationalen Gesundheitsnotstand aus Die chinesische Stadt Wuhan steht da bereits unter Quarantäne Während die Corona Lage im Februar in Italien dramatisch wird feiert Deutschland teilweise noch Karneval erst später wird be kannt dass diese Partys Superspreading Events waren Im März verschärft sich dann auch die Situation in Deutschland geschlossene Geschäfte und Schulen die Masken pflicht und allgemeines Social Distancing gehören weltweit zum Gebot der Stunde Corona sorgt für menschenleere Straßen und Plätze in vielen Regionen der Welt Besonders für Afrika wurden erschütternde Prognosen gestellt die WHO befürchte te ein brutales Ausmaß der Pandemie auf einem Kontinent dessen Menschen durch Armut und ein schwaches Gesundheitssystem ohnehin stärker gefährdet sind Auch wir sorgten uns um die Menschen und unsere Projekte in Eritrea Zum Glück wurde bald klar dass ganz Afrika und damit auch Eritrea epidemiologisch nicht so hart betroffen ist wie zunächst angenommen Obschon die Pandemie auch hier um sich greift bleibt die Sterberate im Ländervergleich auf einem relativ niedrigen Niveau Dieses Ergebnis kann aber nur um den Preis eines strengen Lockdowns realisiert werden Und dieser Lockdown trifft die ärmsten und strukturschwachen Länder ungleich härter als die westlichen Industrienationen Einreiseverbote und strikte Aus gangssperren unterbrechen wirtschaftliche Versorgungsketten und erschweren den Zugang zu medizinischer Behandlung Das öffentliche Leben wird heruntergefahren Geschäfte werden geschlossen und letzte Einkommensmöglichkeiten brechen weg Nahrungsmittelknappheit und zunehmende Armut sind die Folgen Wir sind bestürzt und traurig dass wir in diesem Jahr unsere Projektarbeit nicht wie geplant durchführen konnten Viele Kinder die dringend auf einen herz oder neuro chirurgischen Eingriff warten werden den nächsten Einsatz nicht mehr erleben Wir sind unglücklich dass die große Mutter Kind Klinik in Keren sowie die fächerüber greifende Station in der alten Kinderklinik in Asmara nicht eröffnet und in Betrieb genommen werden konnten Es ist uns gelungen das ganze Jahr über Kontakt zu un seren Projektpartnern in Eritrea zu halten Was wir erfahren stimmt uns traurig die Menschen sind von Armut bedroht und es gibt kaum noch Medikamente im Land Wenigstens konnten wir durch zwei große Hilfsgütercontainer voll mit Medikamen ten Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen die schlimmste Not auf den Stationen abwenden Dennoch brennt es uns unter den Nägeln endlich wieder reisen und unsere Arbeit fortführen zu können Danke dass Sie uns auch in diesen schwierigen Zeiten zur Seite stehen und die Ar beit von ARCHEMED ideell wie finanziell unterstützen Wir freuen uns dass Sie uns weiter begleiten Herzlichst Ihr Dr Peter Schwidtal 2 GRUSSWORT DES VORSITZENDEN 5

Vorschau ARCHEMED – Ärzte für Kinder in Not e.V. - Jahresbericht 2020 Seite 5
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