Nach drei Jahren Pause erfolgt in diesem Jahr nun der Neuanfang des POCA-Projektes mit gleich zwei großen Einsätzen von Operateuren, Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern. Im April machen sich zwei überlappende Teams auf den Weg, das Follow-up dieses Einsatzes findet im Oktober statt. Der Andrang der kleinen Patienten nach der langen Zeit der Abwesenheit ist groß: Schon am ersten Tag in Asmara werden über 120 Kinder gesichtet und für eine Behandlung vorgemerkt, mehr als doppelt so viele müssen leider weiterhin auf eine Versorgung warten – der Bedarf an kinderorthopädischer Versorgung in Eritrea ist enorm! Am Ende des Tages steht der OP-Plan für die Einsatzwoche und auch alle konservativ zu behandelnden Patienten sind erfasst und vorgemerkt.

Das OP-Programm verläuft routiniert. Das Können der eritreischen Chirurgen und des OP-Personals entwickelt sich nicht zuletzt durch kontinuierliche Fortbildungen immer weiter, so dass sich das Spektrum der eigenständigen operative Versorgung bestimmter Krankheitsbilder schrittweise immer weiter vergrößert. 

Die Klumpfußambulanz bekommt ihre lang ersehnten Werkzeuge, viel Verbandsmaterial und Medikamente – unerlässlich für diesen wichtigen Teilbereich der Orthopädie. Auch hier verzeichnen wir immer neue Fortschritte: neben den klassischen Gipsen ist das eritreische Klumpfußteam immer mehr in der Lage, Orthesen nachzubearbeiten und neu anzupassen.

Wieder einmal wird deutlich, wie getragene Schienen, Bandagen oder orthopädische Schuhe mit wenig Aufwand wieder nutzbar gemacht werden können und den Patienten eine wertvolle Hilfe sind! Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die den Kindern wieder zu mehr sozialer Teilhabe verhelfen können.

Trotz der langen Abwesenheit ist es wunderbar zu sehen, wie wirksam die Zusammenarbeit von Physiotherapie, Orthopädietechnik und operativer Versorgung für die Behandlung der eritreischen Kinder ist. Umso mehr freuen wir uns darauf, diese Aufgaben im Sommer des nächsten Jahres in den neuen Räumlichkeiten umsetzen zu können.

 

Einsatz in Zahlen: 200 Kinder gescreent

                          Mehr als 300 Patienten physiotherapeutisch behandelt

                          Ca. 50 Kinder in Klumpfußsprechstunde

                          47 Operationen

                          100 Kinder von Orthopädietechniker mit Orthesen/Gipsen versorgt

                          Außerdem: Schulungen, Trainingsvideos, Elterntrainings