Viele Menschen in Afrika erblinden unnötigerweise, da sowohl Einrichtungen als auch Fachleute zur entsprechenden Behandlung fehlen. Kinder, die an einer Hornhaut- oder Linsentrübung erkranken, die teilweise grotesk schielen oder Augenverletzungen erleiden, benötigen zeitnah fachärztliche Hilfe. In Eritrea gibt es aber nur eine Augenklinik mit insgesamt 3 Augenärzten.
Bei den ARCHEMED-Einsätzen steht die Versorgung von Schielkindern im Fokus. Schielen oder Strabismus ist ein wichtiges Themengebiet der Augenheilkunde, denn die Lebensqualität der betroffenen Kinder ist teilweise extrem beeinträchtigt. Das Krankheitsbild tritt meist im Säuglings- und Kindesalter auf und sollte dann auch so früh wie möglich behandelt werden. Häufig geht mit dem Schielen eine Sehschwäche oder die Wahrnehmung von Doppelbildern einher. Das räumliche Sehen ist oft gar nicht vorhanden, was zu einer Verzögerung der motorischen Entwicklung führt. Oftmals schielen die Kinder so massiv, dass sie nur mit stark überstrecktem oder geneigtem Kopf überhaupt etwas sehen können.
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Unsere ARCHEMED-Lehrorthoptistin nimmt sich seit Januar 2013 in teilweise mehrwöchigen Einsatzreisen dieser Patienten an. Teilweise wird sie von einem Augenchirurgen begleitet, der die operativen Eingriffe vornimmt. Die Untersuchungen von Schielkindern sind sehr vielfältig und zeitaufwändig und erfordern ein hohes Maß an speziellen Kenntnissen. Je gründlicher sie erfolgen, umso genauer kann entschieden werden, ob und wann welche Operation erforderlich ist. Immer dabei sind die eritreischen Ärzte und Optometristen, die von uns in Diagnostik, Behandlung und Nachsorge immer weiter ausgebildet werden.
Große Unterstützung bei dieser Mission erfahren wir durch die einheimische Fachärztin Dr. Ghenet in der Augenklinik Asmara. Sie leistet auch in unserer Abwesenheit die Basisversorgung der Kinder (Brillen und Pflaster) und kann auch einfachere Augenmuskeloperationen inzwischen eigenständig durchführen.
Projektleitung
Gesinde Schwerdtfeger, Lehrorthoptistin, Hamburg