Die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist eine der häufigsten angeborenen Fehlbildungen Weltweit geht man durchschnittlich von einem Fall auf 500 bis 600 Geburten aus. Eine Lippen‑, Kiefer- oder Gaumenspalte muss in jedem Fall operiert werden, üblicherweise innerhalb der ersten Lebensmonate. Bleibt das Krankheitsbild unbehandelt und die Kinder wachsen ohne Therapie heran, werden sie zu Außenseitern in ihrem Lebensumfeld. In Entwicklungsländern ist dies leider oft der Fall. Denn es fehlt an Spezialisten, die diese komplexen Operationen vornehmen können.
Die Patienten leiden immer doppelt: zum einen tragen sie einen ästhetischen Makel im Gesicht und leben wegen ihres Andersseins häufig in sozialer Isolation. Mindestens genauso schlimm sind die funktionellen Störungen, die mit dieser Missbildung einhergehen. Das Schlucken und Atmen sind beeinträchtigt, aber auch die frühe Lautbildung und Sprachentwicklung. Chronische Mittelohrentzündungen und damit verbundene Hördefizite erschweren das Erlernen des Sprechens zusätzlich. Bei Babys können die Störungen beim Atmen und der Nahrungsaufnahme schließlich lebensbedrohlich werden, denn sie sind oft mangel- oder unterernährt und damit anfällig für Infekte.
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Meist gemeinsam mit dem Team der HNO reist ein Experte für Mund-Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie zweimal jährlich für ARCHEMED nach Eritrea, um die Patienten mit Spaltbildung im Gesicht zu behandeln. Besonders die schwierigen und komplexen Fälle werden ihm zugewiesen, pro Tag können bis zu vier Kinder von ihm operiert werden. Diese Kinder erhalten mit ihren Familien wieder neue Perspektiven und die Chance auf ein Leben in Gesundheit und Würde.
Projektleitung
Prof. Dr. Dr. Joachim Zöller, Mund‑, Kiefer- und Gesichtschirurg, Köln
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