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Auch wenn nach­hal­ti­ge sozia­le Ent­wick­lung, Kul­tur­för­de­rung und Umwelt­schutz in Bhu­tan bereits eine gro­ße Rol­le spie­len, gehört das Land den­noch zu den wirt­schaft­lich am wenigs­ten ent­wi­ckel­ten Staa­ten der Welt. 60 % der Bevöl­ke­rung leben von der Land­wirt­schaft, ein hoher Anteil der Men­schen ist von Armut betrof­fen. Die Gesund­heits­ver­sor­gung ist vor allem in den länd­li­chen Regio­nen ein­ge­schränkt, ein­zig in der Haupt­stadt Thim­phu bestehen aus­rei­chen­de Behand­lungs­mög­lich­kei­ten. Für sei­ne 780.000 Ein­woh­ner ver­fügt das Land nur über 350 Ärz­te, davon 70 Fach­ärz­te; schwe­re Erkran­kun­gen wer­den meist in Indi­en behan­delt.

In Bhu­tan wer­den pro Jahr ca. 10.000 Kin­der gebo­ren. Zwar hat der Staat gro­ße Fort­schrit­te in der Mut­ter- und Kind-Gesund­heit gemacht, aber die Sterb­lich­keits­ra­te von Neu­ge­bo­re­nen bleibt auf einem kon­stant hohen Niveau. Die Kin­der­kli­nik in Thim­phu ist ver­hält­nis­mä­ßig gut aus­ge­stat­tet, hat aber der­zeit kei­nen auf die Behand­lung von kran­ken Neu- und Früh­ge­bo­re­nen spe­zia­li­sier­ten Fach­arzt. Das Feh­len von aus­rei­chend aus­ge­bil­de­tem Per­so­nal wirkt sich hier unmit­tel­bar auf die Säug­lings- und Kin­der­sterb­lich­keit aus und führt zu ver­meid­ba­ren neu­ro­lo­gi­schen Fol­gen­schä­den, zu deren Behand­lung im Land die Infra­struk­tur fehlt.

Archemed Bhutan Neonatologie
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Einer ers­ten Son­die­rungs­rei­se im März 2023 und vie­len kon­struk­ti­ven Gesprä­chen und Über­le­gun­gen mit den lei­ten­den Ärz­ten und ver­ant­wort­li­chen Poli­ti­kern vor Ort folg­te ein Jahr spä­ter eine wei­te­re Rei­se nach Bhu­tan. Als ers­tes Ziel der Part­ner­schaft wird die Ver­bes­se­rung der Neu­ge­bo­re­nen­me­di­zin durch Aus- und Wei­ter­bil­dung von ärzt­li­chem und pfle­ge­ri­schen Fach­per­so­nal defi­niert, ganz in Über­ein­stim­mung mit den Ent­wick­lungs­zie­len der WHO („Born too soon“, WHO 2023). Dazu wer­den Cur­ri­cu­la ent­wi­ckelt und imple­men­tiert und theo­re­ti­sches Wis­sen wie prak­ti­sche Fer­tig­kei­ten ver­mit­telt. Dies geschieht in regel­mä­ßi­gen Online-Ver­an­stal­tun­gen sowie in den Besu­chen vor Ort, durch­ge­führt von Mit­ar­bei­tern der Cha­ri­té Ber­lin und je nach Erfor­der­nis­sen auch von Spe­zia­lis­ten aus ande­ren Dis­zi­pli­nen und Ein­rich­tun­gen.

Auch im Bereich der chir­ur­gi­schen Kin­der­uro­lo­gie star­tet ARCHEMED ein Aus­bil­dungs­pro­gramm für bhu­ta­ni­sche Ärz­te, um sie in der Behand­lung kom­ple­xer päd­ia­tri­scher uro­lo­gi­scher Fäl­le zu schu­len und wei­ter­zu­bil­den. Dies geschieht durch Online-Kur­se, Besu­che vor Ort sowie durch Hos­pi­ta­tio­nen an deut­schen Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken wie der LMU.

Pro­jekt­lei­tung

Bereich Neo­na­to­lo­gie: Prof. Dr. Chris­toph Büh­rer, Neo­na­to­lo­ge, Ber­lin
Bereich Kin­der­uro­lo­gie: Dr. Regi­na Str­e­de­le, Kin­der­uro­lo­gin, Mün­chen

Ein­satz­be­rich­te