Möhnesee/Hamburg, 13.03.2025. Die medizinische Versorgung, insbesondere im ländlichen Raum Afghanistans, ist kritisch. Laut UN Humanitarian Assistance Report 2024 haben mehr als 18,1 Millionen Menschen in den Provinzen keinen Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung. Vor diesem Hintergrund wird Archemed sich weiterhin in Afghanistan engagieren. Gemeinsam mit dem Afghanischen Frauenverein e. V. eröffnet Archemed im April eine Mutter-Kind-Tagesklinik in Kariz Mir in der Provinz Kabul.
Nach der Machtübernahme der Taliban haben viele Hilfsorganisationen ihre Arbeit in Afghanistan eingestellt. Entsprechend groß ist die Not und die Notwendigkeit an medizinischer und humanitärer Hilfe. Anhaltende Dürre und zunehmende Arbeitslosigkeit in den Provinzen verschärfen die Armut und Hilflosigkeit der Bevölkerung. Mit einem Anteil von 80 Prozent sind besonders Frauen und Kinder betroffen.
Die Wiederinbetriebnahme der Mutter-Kind-Tagesklinik in Kariz Mir im Sharkardara Distrikt bietet insgesamt 17.000 Menschen aus 27 umliegenden Dörfern eine medizinische Anlaufstelle. Neben der Hauptklinik werden vier zusätzliche Dorfgesundheitsstationen eingerichtet, die von lokalen freiwilligen (Geburts-) Helfern betreut werden. So können im Gesundheitszentrum Schwangere im Rahmen der Geburtshilfe versorgt und behandelt werden, darüber hinaus spielen Notfallbehandlungen und auch Impfungen eine wichtige Rolle. „Erstmalig unterstützen wir ein Projekt in Afghanistan im ländlichen Raum. Mit dem Afghanischen Frauenverein haben wir einen erfahrenen und vertrauensvollen Partner an unserer Seite,“ erklärt Hubertus Bömer, Schatzmeister bei Archemed. Das Projekt ist zunächst befristet und läuft bis Ende 2027.
Seit 2012 betreibt der Afghanische Frauenverein Mutter-Kind-Kliniken in der sehr ländlichen und teils extrem bergigen Provinz Kabul – die Klinik in Kariz Mir wird der Verein gemeinsam mit Archemed betreiben. Auch diese Klinik wird dazu beitragen, die Mutter-Kind-Sterblichkeitsrate wieder zu senken. Mit geschätzten 620 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten ist die Mutter-Kind-Sterblichkeit in Afghanistan innerhalb weniger Monate erneut die Zweithöchste weltweit. Gleichzeitig entwickelt sich Mangelernährung in Afghanistan zu einer der häufigsten Ursachen für Krankheit und Tod von Kindern. „Rund 800.000 schwangere und stillende Frauen leiden laut UN-Erhebungen unter schwerer akuter Unterernährung, ebenso sind circa 875.000 Kinder davon betroffen,“ sagt Christina Ihle, Geschäftsführerin des Afghanischen Frauenvereins.
Zur Fortführung des Projektes bittet Archemed um Spenden: www.archemed.org/spenden, Spendenkonto IBAN: DE63 4145 0075 0000 0882 03 (Sparkasse Hellweg-Lippe).