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eSeit vie­len Jah­ren reist ein erfah­re­nes Team aus Kin­der­chir­ur­gen, Kin­der­or­tho­pä­den und plas­ti­schen Chir­ur­gen zusam­men mit Kin­der­an­äs­the­sis­ten und OP-Per­so­nal nach Tan­sa­nia in die Pro­vinz Iringa, um dort Kin­der mit ange­bo­re­nen und erwor­be­nen Fehl­bil­dun­gen von Orga­nen und Extre­mi­tä­ten sowie Pati­en­ten mit schwe­ren Ver­bren­nun­gen und deren Fol­gen zu behan­deln. Seit Febru­ar 2022 fin­den die­se Ein­sät­ze unter dem Schirm von ARCHEMED statt, das Team arbei­tet seit 2023 im Hos­pi­tal von Tosa­ma­gan­ga.

Die meis­ten Men­schen in Tan­sa­nia sind so arm, dass sie die umge­rech­net drei Euro Tages­satz für ein Kran­ken­haus nicht auf­brin­gen kön­nen! Und so ist die zen­tra­le Auf­nah­me bereits am ers­ten offi­zi­el­len Ein­satz­tag voll mit Men­schen. Eini­ge von ihnen neh­men eine Rei­se von über zehn Stun­den und mehr als 500 Kilo­me­tern auf sich, um ihre Kin­der vom deut­schen Ope­ra­ti­ons­team kos­ten­frei ope­rie­ren zu las­sen. Neben der all­ge­mei­nen Kin­der­chir­ur­gie und der kin­der­or­tho­pä­di­schen Ver­sor­gung ist die Ver­bren­nungs­chir­ur­gie ein Schwer­punkt des Pro­jekts.

Archemed Chirurgie Tansania
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In Tan­sa­nia, wie in vie­len afri­ka­ni­schen Län­dern, kochen die Men­schen in oder vor ihren Hüt­ten an offe­nen Feu­er­stel­len oder mit insta­bi­len und unge­si­cher­ten Kero­sin­ko­chern. Beson­ders gefähr­lich ist dies für klei­ne Kin­der, die unbe­ab­sich­tigt an oder in die­se Feu­er­stel­len krab­beln und dabei oft schwers­te Ver­bren­nun­gen erlei­den (sog. „Feu­er­kin­der“). Die Wun­den wer­den dann unzu­rei­chend, häu­fig auch gar nicht behan­delt. In der Fol­ge ent­ste­hen groß­flä­chi­ge und teil­wei­se ent­stel­len­de Nar­ben oder Nar­ben­kon­trak­tu­ren. Letz­te­re füh­ren zu Gelenk­ver­stei­fun­gen, die spä­ter die Aus­übung einer Erwerbs­tä­tig­keit erschwe­ren bzw. sogar unmög­lich machen.

In auf­wen­di­gen, häu­fig mehr­stün­di­gen Ope­ra­tio­nen wer­den die­se Pati­en­ten, wenn nötig mit Haut­trans­plan­ta­ten, ver­sorgt und nach­be­han­delt, die jüngs­ten sind erst weni­ge Mona­te alt. In einer zwei­wö­chi­gen Mis­si­on wer­den im Schnitt 160 Kin­der unter­sucht und knapp 40 von ihnen ope­riert. Dazu kom­men etwa 50 nar­ko­se­be­dürf­ti­ge Behand­lun­gen wie schmerz­haf­te Ver­bands­wech­sel.

Pro­jekt­lei­tung

Dr. Naim Far­hat, Kin­der­chir­urg, Hamm