Die Station für Frühgeborene und kranke Neugeborene in Asmara existiert bereits seit 2002 und wird seit der Vereinsgründung 2010 von mittlerweile zwei ARCHEMED-Teams mehrmals jährlich betreut und begleitet.
Nach einer möglichst sicheren Geburt kommt der klinischen Neonatologie in Entwicklungsländern eine wichtige Bedeutung zu. Denn eine große Anzahl an Todesfällen können durch einfache Maßnahmen wie sauberes Wasser und Desinfektionsmittel sowie Aufklärung über Stillen und Hautkontakt unmittelbar nach der Geburt verhindert werden. Ziel der Einsätze des deutschen bzw. schweizerischen Teams, bestehend aus Kinderintensivschwestern und Neonatolog:innen, ist die Fort- und Weiterbildung der eritreischen Kolleginnen und Kollegen, um die Überlebenschance der Säuglinge zu verbessern. Dies ist auch messbar gelungen, seit die Station regelmäßig durch ARCHEMED-Teams unterstützt wird. Neben der Ausstattung mit moderner, unter den gegebenen Verhältnissen gut anwendbarer Medizintechnik, werden direkt am Patienten die Kompetenz und Sicherheit im Umgang mit den Kleinsten geschult.
Inzwischen werden auf der Neonatologiestation in Asmara bis zu 1.800 Kinder pro Jahr behandelt. Der seit Jahren erkennbare Trend steigender Aufnahmezahlen hält immer noch an.
Aktuell
Im Herbst 2023 haben wir bei Renovierungsarbeiten einen großen Termitenbefall in den Zwischenwänden der Säuglingszimmer entdeckt. Nun müssen wir die Station vollständig entkernen, alle Schädlinge beseitigen und die Wände neu sanieren. Die Säuglinge werden zunächst ins benachbarte OP-Zentrum IOCCA verlegt. Dort steht ihnen eine adäquate Versorgung zur Verfügung, so dass es keine Lücke in der speziellen Pflege und Behandlung der kleinen Patienten gibt. Zahlreiche ARCHEMED-Handwerker werden gemeinsam mit ihren eritreischen Kollegen ab Dezember 2024 die Sanierung der Innenräume vornehmen. Es bedarf hier einer exakten Koordination und verbindlicher Absprachen der einzelnen Gewerke, damit das Vorhaben reibungslos gelingt und auch der OP-Betrieb im IOCCA schnell wieder aufgenommen werden kann.
Die wiederhergestellte Neonatologiestation wird danach mit neuen Wärmebettchen und moderner Medizintechnik ausgestattet.
Projektleitung
Team Remscheid:
Silke Scheider-Börsch, Kinderintensivschwester, Remscheid
Team Zürich/Tübingen:
Monika Bach, Pflegeintensivkraft, Zürich
Beate Schneider, Kinderintensivschwester, Tübingen