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Die Hals-Nasen-Ohren­heil­kun­de ist Teil der medi­zi­ni­schen Grund­ver­sor­gung und mit der neu­en HNO-Kli­nik in Asma­ra seit 2019 ein Pro­jekt im Spek­trum von ARCHEMED. Die Kli­nik ist mit moderns­ten dia­gnos­ti­schen Gerä­ten und einem OP-Zen­trum aus­ge­stat­tet, so dass der Bevöl­ke­rung die gesam­te Brei­te der zeit­ge­mä­ßen HNO-ärzt­li­chen Ver­sor­gung zur Ver­fü­gung steht.

Die Kli­nik wird gelei­tet von zwei erfah­re­nen eri­tre­ischen Ärz­ten gelei­tet (Herr Dr. Simon Hai­le und Frau Dr. Alem Teclu), die an den Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken Genf und Tübin­gen und am Katha­ri­nen­hos­pi­tal Stutt­gart eine fun­dier­te Aus­bil­dung in der HNO-Heil­kun­de erhal­ten haben und die meis­ten gän­gi­gen Ope­ra­tio­nen des Faches beherr­schen. Zudem wer­den der­zeit auch drei wei­te­re jun­ge eri­tre­ische Ärz­te für die HNO aus­ge­bil­det.

Archemed HNO Operationsmikroskop
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Das Spek­trum der Erkran­kun­gen, die wir bei Kin­dern in Eri­trea sehen, unter­schei­det sich von dem der Kin­der in Euro­pa. So sehen wir häu­fi­ger Fehl­bil­dun­gen wie Hals­fis­teln und ‑zys­ten oder Cho­ana­lat­re­si­en (Ver­schluss des hin­te­ren Nasen­aus­gan­ges), aber auch unspe­zi­fi­sche und spe­zi­fi­sche Ent­zün­dun­gen, die erst in einem spä­te­ren und damit erns­te­ren Sta­di­um der Erkran­kung in die Kli­nik kom­men. Bei­spie­le hier­für sind abs­ze­die­ren­de Ent­zün­dun­gen der Trä­nen­we­ge oder die aku­te Mit­tel­ohr­ent­zün­dung, die bei uns nach rascher Dia­gno­se­stel­lung und ent­spre­chen­der, gege­be­nen­falls anti­bio­ti­scher Behand­lung, meist inner­halb weni­ger Tage abheilt.

In Eri­trea sehen wir häu­fig Kin­der mit Kom­pli­ka­tio­nen nach aku­ten Mit­tel­ohr­ent­zün­dun­gen, da bei feh­len­der Behand­lung die Eite­rung aus dem Mit­tel­ohr in den angren­zen­den Kno­chen durch­bricht. Die dann sofort not­wen­di­ge, bei uns eher sel­ten erfor­der­li­che Ope­ra­ti­on (Masto­idek­to­mie), ist für Dr. Alem Rou­ti­ne. Nicht weni­ge Kin­der ster­ben jedoch, bevor sie einen Arzt errei­chen.

ARCHEMED ent­sen­det mehr­mals jähr­lich Teams von Ärz­ten und Schwes­tern, die in ihrem ein- bis zwei­wö­chi­gen Auf­ent­halt die Pati­en­ten ope­rie­ren, die von den ein­hei­mi­schen Ärz­ten nicht ver­sorgt wer­den kön­nen: Tumo­re oder Ver­en­gun­gen der obe­ren Luft- und Spei­se­we­ge, Ent­zün­dun­gen der Nasen­ne­ben­höh­len, ent­stel­len­den Defek­ten oder Fehl­bil­dun­gen im Gesicht. Die Zahl der Pati­en­ten, die auf eine Ope­ra­ti­on war­tet, ist lei­der weit grö­ßer als die, die das Team in jedem Ein­satz bewäl­ti­gen kann.

Pro­jekt­lei­tung

Prof. Dr. Mar­kus Jun­ge­hül­sing, Hals-Nasen-Ohren­arzt, Plas­ti­sche und spe­zi­el­le HNO-Chir­ur­gie, Pots­dam

Dr. Ulrich Mark­mil­ler, Hals-Nasen-Ohren­arzt, Plas­ti­sche Chir­ur­gie, Aschaf­fen­burg

Ein­satz­be­rich­te